Irán, República Islámica del - Wegen Streikbeteiligung inhaftiert und ausgepeitscht

Im Mai 2018 wurden 15 Beschäftigte der Heavy Equipment Production Company (HEPCO) wegen eines Streiks aus Protest gegen ausstehende Löhne, die Verschlechterung des Arbeitsschutzes und Ungewissheit bezüglich der künftigen Produktion festgenommen. Seit Mai 2018 haben sich Hunderte HEPCO-Beschäftigte an mindestens zwei Streiks beteiligt, um die Zahlung der seit Monaten ausstehenden Löhne zu fordern. Im Oktober 2018 hat das Strafgericht Arak sie wegen “Störung der öffentlichen Ordnung” und “Anstiftung der Beschäftigten im Internet zu Demonstrationen und Aufruhr” zu ein- bis zweieinhalbjährigen Haftstrafen sowie zu 74 Peitschenhieben verurteilt.
HEPCO, ein noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution stammendes lukratives Unternehmen der Branche Anlagen-/Maschinenbau, wurde im letzten Jahr privatisiert. Arbeitnehmerrechtsaktivisten zufolge haben die neuen Eigentümer unmittelbar nach der Privatisierung Tausende Beschäftigte entlassen, und viele haben ihre Krankenversicherung und ihre Rentenansprüche verloren.
Frühere Arbeitnehmerproteste bei HEPCO wurden mit Gewalt erwidert. Medienberichten und Posts in den sozialen Medien zufolge soll die Einsatzpolizei am 19. September 2017 bei HEPCO und einem anderen kurz zuvor privatisierten Industriekomplex in Arak, Azarab, brutal vorgegangen sein und mehrere Protestierende festgenommen haben. Die Polizisten sind zum Teil mit Motorrädern durch die Menge gefahren, haben Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt.

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