Mauricio - Weiterhin keine Gewerkschaften auf Baustellen zugelassen

Die CMWEU, die Mitgliedsgewerkschaft der BHI in Mauritius, hat im Zusammenhang mit dem Tod eines chinesischen Arbeiters, der auf einer Baustelle von einem Gerüst gefallen war, einen Protestbrief an das Arbeitsministerium geschickt. Die Tragödie ereignete sich am Nachmittag des 13. Juni beim Sportkomplex Côte-d’Or, einem der Austragungsstätten, die für die 10. Indian Ocean Islands Games (19.-28. Juli 2019) gebaut wurden.

Dies war nicht der erste tödliche Arbeitsunfall auf dieser Baustelle. Ein Jahr zuvor, am 12. September, war bereits ein anderer chinesischer Staatsangehöriger auf tragische Weise ums Leben gekommen.

In dem Protestbrief wurden die Regierung von Mauritius und das Bauunternehmen, die China State Construction Engineering Corporation, aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um für die Einhaltung internationaler Sicherheits- und Gesundheitsstandards zu sorgen, damit in Zukunft Verletzungen bei der Arbeit und tödliche Arbeitsunfälle vermieden werden können. Die CMWEU fordert zudem endlich Zutritt zu den Baustellen, um Sicherheitsprüfungen durchführen und das Leben von Arbeitern retten zu können.

“In Mauritius haben die Gewerkschaften nicht das Recht, Baustellen ohne die Genehmigung des Bauunternehmens zu betreten. Wanderarbeitskräfte werden stärker marginalisiert, da sie aufgrund sprachlicher Probleme nicht auf die Unterstützung der Behörden zählen können. Sie können keine Beschwerden erheben und dürfen nicht einmal mit örtlichen Arbeitskräften zusammentreffen”, berichtet CMWEU-Generalsekretär Reeaz Chuttoo.

Crecentia Mofokeng, BHI-Regionalvertreterin für Afrika und den Nahen Osten, die an den Sitzungen des Weltvorstandes und des Weltrates der BHI in Brighton, Großbritannien, teilgenommen hat, wo die globale Sportkampagne der BHI diskutiert wurde, erklärt: “Auf genau dieser Baustelle ist bereits ein Arbeiter ums Leben gekommen. Jetzt gibt es einen weiteren tragischen Todesfall. Das können wir nicht akzeptieren. Die BHI wird gemeinsam mit der CMWEU auf eine unabhängige Untersuchung und Sicherheitsmaßnahmen drängen, um dafür zu sorgen, dass im Namen des Sports niemand bei der Arbeit sein Leben verliert.” 

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