Pakistán - Zwei Beschäftigte bei Protesten gegen PIA-Privatisierung getötet und acht verwundet

Die paramilitärischen Pakistan Rangers haben am 2. Februar 2016 auf protestierende Beschäftigte der Fluggesellschaft Pakistan International Airlines (PIA) geschossen und dabei zwei von ihnen getötet und mindestens acht verwundet.

Der paritätische PIA-Aktionsausschuss, ein Gewerkschaftsbündnis, hatte über eine Woche lang gegen die Privatisierungspläne protestiert, da zahlreiche Arbeitsplatzverluste befürchtet wurden. Anstatt Verhandlungen zu beginnen, beschloss die Regierung jedoch, das Gesetz über wesentliche Dienste ab dem 1. Februar, einen Tag vor dem geplanten Streik, für sechs Monate auf die PIA-Beschäftigten auszuweiten. Damit wurde ihnen jegliche Gewerkschaftsaktion untersagt, und wer sich an dem Streik beteiligte, lief Gefahr, entlassen, mit einer Geldstrafe belegt oder sogar inhaftiert zu werden.

Die Beschäftigten wollten sich davon jedoch nicht abschrecken lassen, stießen bei ihrer Ankunft zu einer friedlichen Demonstration jedoch auf voll ausgerüstete und gewaltbereite Vollstreckungsbeamte. Fernsehbilder zeigten Polizisten und Ranger, die Schlagstöcke, Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten einsetzten. Augenzeugen und Reporter hörten Schüsse, die bei den Zusammenstößen auf die unbewaffneten Protestierenden abgefeuert wurden. Bei den beiden dabei Erschossenen handelte es sich um die PIA-Beschäftigten Enayat Raza und Saleem Akbar.

In den frühen Morgenstunden des 3. Februar nahmen die Pakistan Rangers Hidayat Ullah, den Vorsitzenden der Gewerkschaft „Peoples Unity of PIA Employees“, Zameer Chandio, den stellvertretenden Vorsitzenden, und zwei weitere führende Gewerkschaftsvertreter, Mansoor Dhillo und Saifullah Larak, im PIA-Township am Flughafen Karatschi in Gewahrsam. Anwohner berichteten, dass Ranger mitten in der Nacht mit Lastwagen vorgefahren seien und außerhalb des Geländes gewartet hätten. Männer in Zivil hätten die Häuser durchsucht, die Gewerkschafter mitgenommen und sie in die Lastwagen verfrachtet. Die Behörden stritten die Verhaftungen ab, und und die vier wurden sechs Tage später von Unbekannten freigelassen.

Der Streik wurde am 9. Februar beendet, nachdem sich die Regierung zu Verhandlungen bereit erklärt hatte.

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