China - Selbstmord und Streiks bei Foxconn (2011)

Im Mai wurde beim Konzern Foxconn Technology in Shenzhen, der für große Computerhersteller, darunter Apple, produziert, über eine Selbstmordwelle berichtet. Zwölf Beschäftigte sprangen aufgrund unmenschlicher Arbeitsbedingungen und Management-Praktiken aus den Gebäuden oder versuchten, zu springen. Zehn kamen dabei ums Leben, die beiden anderen wurden schwer verletzt. Der Foxconn-Konzern hat in China insgesamt nahezu 800.000 Beschäftigte in verschiedenen Betrieben. Im weiteren Verlauf des Jahres 2010 begingen noch mindestens zwei weitere Beschäftigte Selbstmord. Medienberichten zufolge war Ma Xiangqian, der erste Beschäftigte, der 2010 starb, 19 Jahre alt. Er hatte durchschnittlich fast 10 Stunden pro Tag gearbeitet und dafür einen Durchschnittslohn von insgesamt etwa 1 US-Dollar pro Stunde bekommen.

Im November streiken bis zu 7.000 Beschäftigte von Foxconn Premier Image Technology (China) Ltd in Foshan wegen der geringen Löhne. Die Beschäftigten berichteten, dass ihnen mit Entlassung gedroht worden sei, wenn sie nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten.

In einem auf der Befragung von mehr als 1.700 Beschäftigten basierenden Bericht heißt es, dass Hon Hai, das Stammunternehmen von Foxconn, lange Arbeitszeiten vorschreibe, eine «militaristische» Arbeitskultur geschaffen habe und Massen von billigen Berufsschülern und Praktikanten beschäftige, um die Lohnkosten zu senken. In den letzten Jahren haben viele Betriebe und multinationale Unternehmen wie Hon Hai ihre Beschäftigten aus chinesischen Fachhochschulen und Berufsschulen angeworben, niedrigere Löhne als üblich gezahlt und bei den Nebenleistungen gespart. Hon Hai und Foxconn haben den Bericht beide verworfen.

Im Anschluss an die Selbstmorde hat Hon Hai die Verbesserung der Bedingungen seiner chinesischen Beschäftigten zugesagt, aber viele beschweren sich nach wie vor über eine übermäßige Arbeitsbelastung. Vermutlich infolge der schlechten PR und der steigenden Arbeitskosten ist Foxconn gegenwärtig dabei, seine Produktionsbetriebe aus dem Süden in die ärmeren Provinzen im Inland zu verlegen.

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