Camboya - Verletzungen von Gewerkschaftsrechten bleiben ungestraft (2011)

Trotz einiger Fortschritte durch verschiedene Projekte, wie denen der IAO und bestimmter internationaler Einkäufer, bleiben die Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Vereinigungsfreiheit im Bekleidungssektor (dem wichtigsten Industriezweig Kambodschas) schwierig, insbesondere in den Zulieferbetrieben.
In vielen Fabriken kommt es immer wieder zu gewerkschaftsfeindlichen Repressionen, darunter Morddrohungen, Entlassungen, Eintragung der Gewerkschaftsaktivisten auf schwarze Listen, falsche Anschuldigungen, um sie vor Gericht zu bringen, Lohnabzüge, keine Beförderung für Gewerkschafter usw. Von der Regierung werden solche Verletzungen selten verfolgt oder bestraft. Arbeitsinspektoren sind schlecht ausgebildet und in Anbetracht ihrer niedrigen Löhne leicht zu bestechen.
Die kambodschanische Gewerkschaft der Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie (Coalition of Cambodian Apparel Workers Democratic Union, C.CAWDU) berichtet über die Aussperrung oder Kündigung von 257 Gewerkschaftsführern im Jahr 2010. Für die Freie Gewerkschaft der Beschäftigten im Königreich Kambodscha (Free Trade Union of Workers of the Kingdom of Cambodia, FTUWKC) beläuft sich diese Zahl auf insgesamt 65 (darunter 32 Frauen), aber es sind auch einfache Gewerkschaftsmitglieder darunter. Die FTUWKC berichtet für das Jahr 2010 ebenfalls von körperlichen Angriffen oder Drohungen gegen sechs ihrer Aktivisten oder Gewerkschaftsvertreter.

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